Interim CFOs und Ihre Herausforderungen

Die Beauftragung eines Interim CFOs beinhaltet oft den Wusch des Unternehmens nach einer Änderung oder Transformation bestehender Prozesse und Ausrichtungen. Dabei kann es um den Umbau des gesamten Unternehmens oder auch “nur” um die Einführung neuer Systeme gehen, jedenfalls ist “Change” angesagt. Ein Einsatz eines solchen Übergangsmanagers kann oft sechs bis neun Monate dauern. Interim CFOs internationaler Unternehmen sind bestens mit solchen  Aufgabengebieten wie Risiko- und Changemanagement vertraut. Das bedeutet, flexibel auf die sich ändernde Datenlagen zu reagieren und dabei zwischen allen Interessenlagen vermitteln zu können. Dazu kommt, dass der Mehrwert für das Unternehmen schnell unter Beweis gestellt werden muss und hierfür ein robustes Set up aus Tools und flexiblen Prozessen benötigt wird.

 

Der Interim CFO und das FX Management

Interim CFOs sind oft sehr bereit gebildete Manager, die sich in allen Bereichen der Finanzsteuerung bewähren müssen. Da kommt die spezifische Tiefe des FX Managements oft zu kurz. Wichtig ist jedenfalls, die Mechanismen des Unternehmens zu kennen, also zB die Bereitschaft, Risiken einzugehen oder auch zu vermeiden – und das quer durch Mutter- und Tochtergesellschaften. Regeln zur Risikoeinschätzung bzw. -behandlung sind daher nicht aus dem Elfenbeinturm des Treasuries zu definieren, sondern bedürfen eine Nähe zum tatsächlichen Geschäft und der darin verborgenen Use cases.

Am Ende des Tages wird der Erfolg des FX Managements mit der Ausgewogenheit zwischen dem Value-at-risk (dem Schutz der Bilanz) und dem Cashflow-at-risk (den aufgewendeten Kosten für den Schutz) belohnt werden. Wie kann also ein Interim CFO in relativ kurzer Zeit pragmatische Lösungen finden, die dieses Ziel unterstützen?

Cash, Cash  und nochmals Cash

Interim CFOs haben meist nur einen kurzen Zeitraum, um Prozesse im FX Management zu optimieren. Dazu sind Smart Data (Entscheidungsdaten) notwendig. Hier geht es weniger um die Bereitstellung von Marktpreisen, die durch Standardanwendungen einfach zu beschaffen sind. Entscheidungsdaten einer FX Intelligenz sind vielmehr elaborierte Markteinschätzungen, die eine fundierte und schnelle Umsetzung von Prozessen im Cash Management ermöglichen. Solche Kernaufgaben umfassen zB CCT (Cash Conversion Timing), also die optimierte Konvertierung von Risikowährung in Basiswährung. Hier gibt es die unterschiedlichsten Ansätze. Manche Unternehmen bevorzugen quantitative Ansätze, also die Konvertierunng von zB USD in EUR, wenn eine gewisse Summe erreicht wird. Andere befestigen die Umwandlung an gewissen Tagen im Monat, um damit andere Prozesse zu unterstützen. Doch es gibt noch andere Stellräder, die nicht zu vernachlässigen sind.

Ebenso wichtig wie CCT ist die Optimierung von Payables durch verbessertes Timing der Zahlungen, also BTP (Best Timing Payables). Unsere FX Intelligenz hat nachgewiesen, dass die Aufwendung von Basiswährung zur Bezahlung von Forderungen in Fremdwährung bis zu 2% pro Jahr reduziert werden kann. In einem unserer Fälle konnte durch diese Form des aktiven Managements die gesamte Treasury Abteilung bezahlt werden.

Sehr nützlich sind auch Systeme, die früh über Veränderungen im FX Markt warnen. Also zB eine PMA (Pressure Map), die gute Interim CFOs eine Vorbereitungszeit für anstehende Aktionen verschafft. Hier geht es weniger um langfristige “Vorhersehungen”, die in den meisten Fällen nicht funktionieren, sondern um kurzzeitige Prognosen, die auf neuester Forecasting Technologie durch maschinelles Lernen beruhen.

 

Interim wird zu nachhaltig

Trotz der oft kurzen Verweildauer von Interim CFOs kann durch eine gute eingesetzte FX Intelligenz Nachhaltiges geschaffen werden. Wichtig ist dabei zu beachten, dass FX Entscheidungsdaten nichts mit der Ausführung von konkreten Sicherungsmechanismen zu tun haben. Die “Execution” wird mit professionellen Zahlungsanbietern durchgeführt, die FX Intelligenz dient hier als Vorstufe, als qualitativer Input zur Entscheidungsfindung.

Eine FX Intelligenz bedarf jedoch einer nachhaltigen Veränderung bestehender Prozesse, weg von rigiden “No brainern” hin zu intelligenten flexiblen Systemen, die das Cash Management grundlegend verbessern. Natürlich ist der Aufwand dafür nicht zu unterschätzen, speziell auch die menschliche Komponente, die es “immer schon so gemacht hat” und sich gegen Veränderung wehrt.

 

Erste Schritte

Was also wären die erste Schritte eines CFO Interims in ein verbessertes FX Management? Zu Beginn einer jeden Aktion steht eine Analyse bestehender Prozesse und Anwendungsfälle. Gibt es Finanzierungen mit FX Komponenten, sogenannte Inter-company loans? Wird die Cash Conversion quantitativ oder schon qualitativ gesteuert? Wie sehen Verträge mit Lieferanten aus, die durch FX beeinflusst werden? Gibt es ein Frühwarnsystem, eine FX Intelligenz, die automatisiert jene Entscheidungsdaten liefert, die rasche Handlungen ermöglichen? Sind alle Exposures bekannt?

All diese Fragen müssen beantortet sein, bevor es an die Umsetzung von FX Entscheidungsdaten geht. Interim CFOs haben oft nicht viel Zeit, diese sollte jedoch im FX Management nicht viel Aufwand mit sich bringen, was durch den Einsatz einer FX Intelligenz jedenfalls gewährleistet wäre. Mehr Information dazu gibt es hier.