Die Währungen vieler Schwellenländer stehen derzeit stark unter Druck – nicht nur wegen makroökonomischer Unsicherheiten, sondern auch infolge geopolitischer Spannungen. Viele EM-Staaten orientieren sich strategisch neu und suchen Alternativen zur Dominanz des US-Dollars.

Gold statt Dollar: Eine stille Wende

Zentralbanken aus Staaten mit engen Beziehungen zu China stocken ihre Goldreserven auf – zulasten von USD-Anlagen. Gold bietet ihnen Unabhängigkeit, physische Kontrolle und zuletzt auch bessere Renditen als US-Staatsanleihen. Dieser Trend ist auch Ausdruck des wachsenden Misstrauens gegenüber der US-Finanzpolitik.

Abnehmendes Vertrauen in US-Anleihen

Während US-Investoren weiterhin in Staatsanleihen investieren, nimmt das Interesse im Ausland ab. Die Idee, 0%-Anleihen aufzuzwingen, um Refinanzierungskosten zu senken, dürfte international wenig Anklang finden. Restriktion erzeugt Ausweichverhalten – ökonomisch wie geopolitisch.

Neue Allianzen, neue Märkte

Viele EM-Staaten – insbesondere Mitglieder der BRICS – lösen sich zunehmend aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit von den USA. China wird dabei zur zentralen Bezugsgröße, nicht nur in Afrika und Lateinamerika, sondern auch in Asien, wo Handelsvolumina mit China längst die mit westlichen Ländern übersteigen.

Südafrika – strukturell am Limit

Südafrika bleibt wirtschaftlich fragil: hohe Verschuldung, stagnierende Rohstoffproduktion und massive Arbeitslosigkeit. Auch wenn die direkte US-Exponierung gering ist, machen globale „Risk-Off“-Bewegungen das Land besonders anfällig.

Fazit

Die Entkopplung vom Dollar gewinnt an Dynamik. Goldkäufe, neue Handelsachsen und politische Allianzen zeigen: Emerging Markets denken zunehmend geopolitisch – und handeln entsprechend. Für Investoren heißt das: Einseitige Dollar-Strategien greifen künftig zu kurz.

Unser letzter Beitrag

Unser LinkedIn