Die aktuellen Entwicklungen in den USA deuten darauf hin, dass sich der US-Dollar (USD) in einer Konsolidierungsphase befindet. Während der innenpolitische Kurs von Präsident Trump auf eine drastische Reduzierung staatlicher Ausgaben und eine aggressive wirtschaftliche Neuordnung abzielt, werden die Auswirkungen dieser Strategie auch auf den internationalen Finanzmärkten spürbar sein.

Innenpolitische Weichenstellungen mit globaler Wirkung

Trump verfolgt eine harte Linie gegen Institutionen, die er als ineffizient und belastend für die Wirtschaft erachtet. Sein Vorgehen gleicht einem entschlossenen “Ausmisten” der Bürokratie, jedoch ohne Berücksichtigung langfristiger Konsequenzen. Diese innenpolitischen Reformen, die als radikale Einschnitte wahrgenommen werden, könnten mittelfristig die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der USA verändern und die Fiskalpolitik sowie die Inflationsentwicklung erheblich beeinflussen.

Die Konsequenzen für den USD und den globalen Devisenmarkt

Ein zentrales Ziel dieser politischen Strategie dürfte eine gezielte Schwächung des USD sein. Die USA haben in der Vergangenheit wiederholt Interventionen vorgenommen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene zu stärken – so zuletzt im Plaza-Abkommen von 1985 und erneut um die Jahrtausendwende. Eine Abwertung des USD würde den Exportsektor stärken und die Wettbewerbsposition der USA gegenüber anderen Wirtschaftsmächten verbessern.

Historische Parallelen legen nahe, dass die aktuelle wirtschaftspolitische Strategie der USA auf eine erneute Phase gezielter Währungsmanipulation hindeutet. Dies könnte vor allem in den kommenden 6 bis 18 Monaten sichtbar werden – eine Zeitspanne, die strategisch mit den Midterm-Wahlen 2026 zusammenfallen würde.

Währungseffekte und erwartete Entwicklungen bei den Majors

Die Währungsmärkte werden durch diese Entwicklungen stark beeinflusst. In den letzten 15 Jahren war der Euro nach dem Schweizer Franken (CHF) die stabilste Währung in Relation zum USD. Währungen wie der Australische Dollar (AUD), der Kanadische Dollar (CAD), der Japanische Yen (JPY) und der Südkoreanische Won (KRW) haben in Relation zum Euro an Wert verloren.

In der aktuellen geopolitischen und wirtschaftlichen Lage sind folgende Entwicklungen wahrscheinlich

Der Euro dürfte gegenüber dem CAD aufwerten, zunächst weil die Zölle für Kanada schwerer wiegen, zum anderen weil eine aufdämmernde USD-Schwäche den Loonie zum Euro nach unten mitziehen wird.

Sollte China seine Wirtschaftsschwäche überwinden, könnte der AUD davon profitieren und gegenüber dem Euro stabil bleiben oder an Wert gewinnen.

Der JPY und der CHF könnten mittelfristig gegenüber dem Euro aufwerten, insbesondere wenn Unsicherheiten im globalen Finanzmarkt zunehmen.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) könnte kurzfristig eine Abschwächung des CHF gegenüber dem Euro forcieren, um die Exporte zu unterstützen, wenn und sobald sich der USD abschwächt. Langfristig wird sich dies jedoch umkehren, weil die Schweiz mit dem Franken, die solideste FIAT-Währung hat.

Fazit: Ein neues währungspolitisches Zeitalter?

Die weltweiten Finanzmärkte befinden sich vor einer Phase erhöhter Volatilität, die durch die wirtschaftspolitischen Strategien der USA weiter verschärft werden könnte. Die Wahrscheinlichkeit einer USD-Abwertung ab kommendem Jahr ist hoch, wobei die langfristigen Folgen stark von den Reaktionen der globalen Zentralbanken abhängen. Europa, Asien und insbesondere Schwellenländer müssen sich auf ein zunehmend herausforderndes makroökonomisches Umfeld einstellen, in dem protektionistische und fiskalpolitische Maßnahmen den Devisenmarkt entscheidend beeinflussen werden.

In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es für Unternehmen essenziell, geopolitische Risiken in ihre Strategie einzubeziehen und Währungsabsicherungen sowie flexible Risikomanagementstrategien zu prüfen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die USA mit ihrem “Powerplay” ihre wirtschaftlichen Ziele durchsetzen können – oder ob der globale Markt mit unerwarteten Gegenreaktionen antwortet.

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