Die wirtschaftliche Entwicklung der Emerging Markets stagniert seit über 15 Jahren. Der Rohstoffpreiseinbruch 2012 und Chinas Immobilienkrise verschärften strukturelle Schwächen. Nun setzt die US-Zollpolitik zusätzliche Belastungen: Hohe Zölle auf mexikanische Exporte und der Rückgang von Entwicklungshilfen treffen schwache Volkswirtschaften und drücken Währungen wie MXN, CAD, INR, IDR und MYR weiter nach unten.
Risk-Off-Szenario und USD-Stärke
Die Strafzölle destabilisieren Märkte, während Kapitalströme in den USD als sicheren Hafen fließen. Dies führt zur Abwertung risikobehafteter Währungen und verstärkter Volatilität an den globalen Börsen. In den USA treibt der inflationsinduzierende Importkostenanstieg durch Zölle die Konsumentenpreise. Für Mexiko, das 80 % seiner Exporte in die USA liefert, bedeutet dies einen signifikanten Wachstumsrückgang. Gleichzeitig führen verschärfte Abschiebungen zu gesunkenen Remittances und geopolitischen Spannungen in Lateinamerika, was Chinas Einfluss stärkt.
Handelsbilanzdefizit und Zinsszenarien
Die US-Zollpolitik zielt auf eine Reduzierung des Handelsbilanzdefizits, doch die USD-Stärke konterkariert diesen Effekt. Sinkende USD-Reserven weltweit könnten mittelfristig die Nachfrage nach US-Staatsanleihen dämpfen und zu steigenden Zinssätzen führen. Dies würde besonders hoch bewertete US-Aktien unter Druck setzen und langfristig eine wirtschaftliche Korrektur begünstigen.
Fazit
Kurzfristig stärkt die US-Zollpolitik den USD und belastet die Emerging Markets. Mittel – bis langfristig riskiert sie eine Schwächung des USD als Leitwährung und eine Verschärfung geopolitischer Spannungen. Die Unsicherheit bleibt hoch, und Emerging Markets müssen sich auf eine prolongierte Risikoperiode einstellen.