Die Beben, die von Trumps Zollüberlegungen ausgehen sind vor erst zum Erliegen gekommen. Nach dem Schock über seine Aussage am Ostermontag Jay Powell aus dem Amt entfernen zu wollen, wovon er am Osterdienstag nichts mehr wissen wollte, ist der USD auf bis zu 1,1575 EUR/USD gefallen.

Bei 1,15 EUR/USD ist ein relevanter Widerstand, der vorerst gehalten hat, aber doch bereits verletzt wurde, was den USD charttechnisch anzählt.

Fundamental ist kein Grund vorhanden, den USD stärker zu sehen. Die Überbewertung der amerikanischen Börsen ist immer noch legendär ausgeprägt, die Staatsverschuldung immer noch hoch problematisch und es droht eine Rezession in den USA. Angesichts der einbrechenden Transporte aus Europa und vor allem Asien in die USA ist davon auszugehen, dass es im Sommer zu einem Mangel an vielen Konsumgütern kommen wird.

Neue Lieferkettenprobleme zu erwarten

Erreichen die USA keine rasche Einigung mit China ist mit starken Belastungen internationaler Lieferketten zu rechnen. 37% aller Importe der USA aus China betreffen Vorprodukte, die in den USA fertigverarbeitet werden. China liefert nun nichts mehr aus, was vor allem bei seltenen Erden rasch zu einem Problem für die Chip Industrie führen kann, die nicht nur in den USA davon betroffen wäre.

Wie stark europäische Unternehmen von Unterbrechungen betroffen wären, lässt sich für mich aktuell nicht abschätzen. Ich rechne aber damit, dass mexikanische Produktionsanlagen betroffen sein dürften, die oft zur Verarbeitung für den amerikanischen Markt herangezogen werden.

Neben Lieferkettenbelastungen sind weitere Probleme für die US-Wirtschaft zu erwarten.

Weniger Touristen für die USA

29. April 2025 Es gibt einen Rekord von Absagen von Urlauben von Kanadiern und Europäern. Der Tourismus in die und in den USA ist eine Mega-Industrie, die sich mit einem Rückgang von 15% – 20% konfrontiert sieht. Dies umfasst viele Branchen, vor allem aber die Fluggesellschaften, Hotels und Restaurants.

Kanadier haben ein Drittel ihrer Reisen in die USA storniert. Selbst auf dem Immobilienmarkt gibt es Absetzbewegungen kanadischer Immobilienbesitzer, die den USA den Rücken kehren. Das kommt davon, wenn man den Nachbarn mit einer unfreundlichen Übernahme droht.

Unsicherheit ist vor allem ein Problem für die kleineren Unternehmen

Die absurd hohen Zollforderungen der USA sind ein Problem, das vor allem amerikanische Importeure auszubaden haben, die diese Zölle abzuführen haben. Sie sind oft auch genötigt, die Preise weiterzugeben, weil sie die gestiegenen Kosten nicht tragen können/wollen.

Die daraus erwachsende Unsicherheit bezogen auf die künftige Umsatzentwicklung führt zu einem Rückgang der Investitionen, was mittelfristig die Innovation, die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum belasten wird.

Es gibt aktuell noch wenig harte Fakten, einige Frühindikatoren deuten aber darauf hin, dass es in der zweiten Jahreshälfte zu einer deutlichen Eintrübung der Konjunktur kommen wird.

Wird dies klar, ergeben sich daraus mehrere Folgen:

– Sinkende Konjunktur führt zu sinkenden Aktienpreisen und sinkenden Steuereinnahmen

– Sinkende Aktienkurse trüben den Ausblick auf die Steuereinnahmen 2026

– Sinkende Steuereinnahmen verschärfen die Schuldenproblematik der USA, was im Extrem steigende Anleihenzinsen und einen deutlich schwächeren USD nach sich zieht

Unser letzter Beitrag

Unser LinkedIn