In einem wirtschaftlich angespannten globalen Umfeld ist die Aussicht auf Chinas neues Konjunkturprogramm ein Lichtblick. Die Entscheidung, die Wirtschaft des Landes anzukurbeln, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben, insbesondere für Schwellenländerwährungen wie den brasilianischen Real (BRL) und den mexikanischen Peso (MXN).

Der MXN: Realrendite trotz Abwärtstrend

Der mexikanische Peso hat sich in den letzten Jahren als starke Währung etabliert, nicht zuletzt aufgrund spekulativer Carry Trades. Diese wurden durch niedrige Zinssätze in Währungen wie dem japanischen Yen ermöglicht, während der MXN mit einem Zinssatz von 11,17 % Anleger anzog, die auf hohe Renditen setzten. Doch seit dem Sommer 2024 befindet sich der Peso im Abwärtstrend, da viele dieser Carry Trades aufgelöst werden.

Fundamental betrachtet bleibt der MXN jedoch stark. Mit einer Kerninflationsrate von nur 4 % weist der Peso weltweit eine der höchsten Realrenditen auf. Zum US-Dollar ist der Peso sogar moderat unterbewertet, was ihn trotz seiner jüngsten Schwäche zu einer attraktiven Option für Investoren macht. Für Unternehmen mit Produktionsstätten in Mexiko und Einnahmen in USD könnte eine weitere Abwertung des MXN eine langfristige Kaufgelegenheit darstellen. Die hohe Zinsdifferenz zwischen MXN und USD von über 6 % könnte dazu führen, dass sich Fremdwährungspositionen langfristig lohnen, insbesondere in einem Umfeld, in dem sich Produktionskosten in Mexiko negativ auf die Bilanzen auswirken.

Der BRL: Stabilisierung mit Potenzial

Der brasilianische Real hat sich zuletzt wieder leicht erholt und könnte durch die konjunkturellen Impulse aus China weiteren Auftrieb erhalten. Brasilien ist ein enger Handelspartner Chinas, insbesondere im Rohstoffsektor. Eine verstärkte Nachfrage nach brasilianischen Rohstoffen wie Eisenerz könnte den BRL stützen und seine Position gegenüber anderen Schwellenländerwährungen festigen. Während der BRL weniger von Carry Trades beeinflusst wurde als der MXN, dürfte er von der wirtschaftlichen Entwicklung in China direkt profitieren.

Kein klarer Trend, aber Chancen für Investoren

Die aktuellen Entwicklungen an den Märkten zeigen keinen einheitlichen Trend. Während einige asiatische Schwellenländerwährungen an Stärke gewonnen haben, bleibt der MXN unter Druck, und der BRL zeigt eine leichte Erholung. In einem Umfeld, in dem Carry Trades weiterhin das System belasten, bieten sich dennoch interessante Chancen für Investoren.

Der MXN bietet aufgrund seiner hohen Realrendite und der möglichen Unterbewertung gegenüber dem USD langfristiges Potenzial. Der BRL könnte sich durch seine starke Handelsbeziehung mit China und die potenzielle Nachfrage nach Rohstoffen stabilisieren und weiter aufwerten. Für Unternehmen und Investoren könnte dies der richtige Zeitpunkt sein, um über langfristige Positionen in diesen Währungen nachzudenken. Die Sicherung von Receivables sollte im Umfang auf das Minimum reduziert werden, weil Hedgingkosten schwer wiegen, noch schwerer wenn der Real fest bleibt.

Indien und die Schatten der chinesischen Belebung

Während der BRL von Chinas Konjunkturimpulsen profitieren könnte, sieht es für Indien weniger rosig aus. Die indische Rupie hat bereits in den letzten Jahren eine fortwährende Abwertung erlebt. Der Kapitalfluss in Richtung China könnte diesen Trend verstärken, da China für Investoren zunehmend attraktiver wird. Indien könnte dadurch weiter an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, während China in den nächsten 18 Monaten erhebliches Kapital anzieht.

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