Der Krieg, den Israel begann kam nicht überraschend oder unerwartet. Und er war erfolgreicher aber vermutlich auch folgen reicher als gedacht. Dass es Israel gelungen ist, die USA unter Trump dazu zu bewegen, ein Bombardement eines souveränen Staates durchzuführen war für Israel wichtig. Es war vermutlich auch die Voraussetzung dafür, dass Israel das Bombardement begonnen hat. Und es spricht dafür, dass geheimdienstliche Erkenntnisse belegten, dass der Iran spaltbares Material in einer Menge hergestellt hatte, dass ein Eingreifen „notwendig“ war.
Es ist schlimm genug, dass knapp ein Dutzend Staaten auf der Welt über Atomwaffen verfügen. Der Iran wäre aber vermutlich bereit eine solche einzusetzen, wenn er sie hätte.
Der Iran kennt seine Schwäche am besten und machte „gute Miene zum bösen Spiel“. Die technologische Schwäche und Unterlegenheit gegenüber Israel und den USA sind offenkundig und enorm. Ein Staat, der schwach ist und dessen Regime vermutlich deutlich weniger im Sattel sitzt, als von außen gedacht wird, führt zu folgenden Reaktionen:
- Vorerst mit dem geringstmöglichen Gesichtsverlust klein beigeben
- Im Hintergrund alles unternehmen, um kein weiteres mal derart in Bedrängnis zu geraten.
Es ist zu hoffen, dass es den USA und Israel weiterhin gelingt, der artige Bemühungen für Terroranschläge und die Erlangung der Atombombe zu unterbinden.
Kann sich das Mullah-System halten, ist in 5-10 Jahren mit stärkerer Unruhe zu rechnen. Kurzfristig werden die Mullahs die Wunden lecken und versuchen, das Regime zu stabilisieren.
Der USD bleibt sehr schwach
Mir war klar, dass wenn die USD-Schwäche einmal losbricht, dass dies mit Dynamik erfolgt.
Von 1,0275 EUR/USD auf nun 1,1745 EUR/USD zur Jahresmitte bedeutet eine Abwertung um 13,25% in 6 Monaten und für viele Treasurer und CFOs einen Schock. Forderungen in diesem Jahr sind wohl weitgehend abgesichert. Meine Empfehlung vor 6 Monaten, 3 Jahres Optionen mit einem Strike bei 1,15 EUR/USD zu kaufen war goldrichtig. Der Preis für die Optionsprämie war lächerlich gering gewesen: 1,75%.
Wer das nicht gemacht hat, muss sich nun damit auseinandersetzen, das eingetretene Risiko zu schlucken. Die Option zahlt bereits jetzt erstmals 2,25% aus. Der schlechtere USD- Kurs wird nicht nur bleiben, er wird sich noch deutlich dynamisieren (vgl. Ausgabe 12 und nächste Ausgabe 14).
Das Problem mit Entscheidungsschwäche
Verpasste Gelegenheiten lassen sich nicht nachholen. Wenn sie in den kommenden 2,5 Jahren auf 10,000.000 Euro Umsatz verlieren, weil der USD-Kurs im Schnitt bei 1,30 liegen wird, sind 1,5 Millionen verloren, weil die Option nicht gekauft wurde und die Spekulation auf tiefbleibende Kurse damit nicht aufgegangen ist.
Es ist nicht hilfreich, Risikomanagement-Tools als Spekulation zu bezeichnen, um die eigene Handlungsunfähigkeit zu rechtfertigen. Unterlassen von Risikomanagement ist folgenreich. Ich verstehe zum Teil, warum man es unterlassen will. Entscheidungen sind immer nur auf Zeit und in einem Kontext eingebettet zu treffen. Ändert sich der Kontext muss man auch die zuvor getroffene Entscheidung verwerfen. Bei Kurssicherungen bedeutet das, Sicherungen auch wieder aufzugeben, wenn Ereignisse eintreten, die eine veränderte Sichtweise faktisch belegt, erzwingen (wie der Ausbruch des Kriegs gegen die Ukraine vor drei Jahren). Sie konnten die letzten 15 Jahre mit Untätigkeit durch einen strukturell starken USD überleben. Wenn Sie sich an ein Umfeld struktureller USD-Schwäche nicht anpassen, riskieren Sie sehr große wirtschaftliche Probleme.
Der USD kann in den kommenden 6-12 Monaten noch gut auf 1,25 EUR/USD abwerten.