Mit dem USD temporär etwas fester vs. Euro

Die USA überziehen auch strategische Partner in Asien mit hohen Zöllen, Vietnam und Indonesien müssen 19% Zollhöhe verdauen.

Für Indien ist die Lage noch nicht geklärt und der Zollsatz gegen Brasilien von 50% ist in erster Linie ein Schlag gegen die eigenen Konsumenten in den USA. Brasilien ist in nichts wirklich angewiesen auf die USA. Die einzige Konsequenz, die dies haben wird, ist, dass der angeschlagene Lula gestärkt wird und Brasilien noch weiter von den USA abrückt.

Dabei ist das rohstoffreiche Brasilien in vielen Bereichen eine wichtiger Ressource für die USA. Die eigenen Interessen der USA sollten eigentlich mehr Vernunft walten lassen.

Präsidentin Sheinbaum ist in Mexiko sehr viel ruhiger und konsequenter unterwegs. Die Zölle vs. Japan und der EU sind aber kein Hinweis darauf, wie eine Einigung mit den USA aussehen kann. Nicht zu vergessen ist, dass die aktuelle Handelsregelung mit den USA „USMCA“ auf Donald Trump vor 7 Jahren zurückgeht. Dass diese Regelung nach so kurzer Zeit als Ausbeutung der USA gedeutet wird, spricht grundsätzlich nicht dafür, dass jedwede Regelung/Deal die heute getroffen wird substantiell wäre und nachhaltig wirken könnte.

Die Welt wird aufbrechen und zusammenrücken

Die wirtschaftliche und militärische Macht der USA ist heute immer noch erdrückend. Die USA erkennen aber schon, dass diese Macht im Schwinden begriffen ist, und versuchen diese nun noch zu nutzen, um den Verlust so lange wie möglich hinauszuzögern, wenn nicht umzukehren. Dass dies nur zu Lasten bestehender Bündnispartner geht, ficht die USA nicht an, sie folgt nur ihren eigenen Interessen.

Für den Rest der Welt bedeutet dies, dass der Hegemon nicht mehr gewillt ist, ein freundlicher zu sein. Das hat zur Konsequenz, dass zunächst als gesichert geglaubte Verbindungen aufbrechen. Dies ist wie jede Veränderung zunächst eine Last. Die Beschwerden über Veränderungen sind zahlreich und richten sich – fälschlich – an die eigene Regierung, die die Unternehmen schützen sollen. Was sie aber nicht können. Zumindest nicht in der Weise, wie es gewünscht ist, nämlich dafür zu sorgen, dass der Hegemon wieder „funktioniert“. Das ist vorbei!

Was Regierungen leisten können

Es hat keinen Sinn, dem Hegemon Verstand einbläuen zu wollen. Der verfolgt seine Interessen, kalt und eigennützig. Wenn es hier zu Rückbau im Außenhandel kommt, der noch dazu gegen alle und global wirkt, wäre die einzige logische Reaktion, den eigenen Interessen dadurch näher zu kommen, indem man mit dem Rest der Welt belastbare Vereinbarungen schließt. Ob dies asiatische, afrikanische oder lateinamerikanische Staaten sind. Sie alle zusammen sind ein wesentlich größerer Wirtschaftsblock als die USA und vergleichsweise schwach erschlossen. China ist hier teilweise weit voraus, Europa müsste sich beeilen, den Anschluss nicht zu verlieren.

Was Unternehmen leisten können

Wenn grundlegende Beziehungen aufgebrochen werden, ist die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen gefordert. Unwille sich anzupassen ist nicht zeitgemäß.

Höheren Zöllen und einem schwächeren USD entkommt man nicht, indem man untätig bleibt. Schlagartige Veränderungen dabei fordern die Resilienz der Unternehmen heraus.

Ich sehe einen wesentlichen Faktor in der Verbesserung der „financial intelligence“ der Unternehmen, die man nicht verordnen kann, vor allem weil diese personell nur selten in house abgedeckt werden kann. Der Einsatz von „financial intelligence“ kann 15% Zoll und 15% USD-Abwertung nicht schlagartig ausgleichen. Es ist aber möglich, der USD-Abwertung zu begegnen und das Geschäft längerfristig gegen weitere „Schläge“ vorsorglich abzusichern. Es geht in erste Linie um den Aufbau von großzügigen Cashflow-Pölstern.

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