Weiter wenig Bewegung im beginnenden Herbst
Gegenüber dem Vormonat bewegt sich wenig bis nichts. Das Pfund hat seine schwache Abwärtsbewegung fortgesetzt, ebenso wie der CHF etwas stärker wurde – in den letzten Tagen. Alles in allem ist die Lage an den Devisenmärkten fast schon unangenehm ruhig. Es fehlt auch an Fakten, die eine unmittelbare Veränderung erwarten lassen.
Dies hat auch seine gute Seite. Wir können uns Gedanken über die Bewertung im Vergleich zur längeren Historie machen.
Dabei fällt auf, dass es vor allem bei CAD und AUD nach wie vor eine sehr schwache Entwicklung sowohl gegenüber dem Euro aber auch gegenüber dem USD gibt.
Wären Zinsunterschiede von Relevanz, sollte der relativ höher verzinste AUD schon längere Zeit stärker sein als der CAD. Dies ist aber höchstens graduell der Fall. Auch bei den anderen Fundamentals bezüglich Handels- und Leistungsbilanz sieht Australien deutlich vielversprechender aus.
Kommt es zu Commodity Engpässen?
Die Entwicklung bei Rohstoffen, insbesondere bei kritischen Industriemetallen, wozu auch Silber und Kupfer zählen, ist von Dominanz Chinas geprägt. Australien und die USA haben nun eine Vereinbarung geschlossen, die die gemeinsame Erschließung und Verarbeitung seltenere Erden in Schwung bringen soll. Australien ist generell ein rohstoffreiches Land und wird nun auch zur Produktion seltener Erden herangezogen. Wenn es – wie ich es erwarte – bei seltenen Erden, vor allem aber bei Kupfer und Silber, zu Engpässen kommt, sind westliche Staaten generell im Nachteil. Australien und Kanada, die heute stark unter Druck stehen können sich in den kommenden Jahren profilieren und von steigenden Rohstoffpreisen profitieren können.
Wenn Sie sich die Charts bei den jeweiligen Währungen ansehen, ist gut erkennbar, dass sowohl CAD als auch AUD nahe historischen Tiefstständen liegen. Dies mag noch einige Zeit anhalten. Der Druck zu investieren, um im geopolitischen Konflikt nicht abgehängt zu werden, wird aber dafür sorgen, dass global deutlich mehr Material nachgefragt werden wird, als heute Minenkapazitäten bestehen. Dies ist eine Konsequent der 2012 begonnen Rohstoffpreisrezession, die vor allem 2013 und 2014 zu starken Belastungen der Minenunternehmen führte und deren Bilanzschrumpfung schmerzhaft vorantrieb. Ab Mitte des letzten Jahrzehnts begann auch der Druck zu steigen, der sich aus ESG-Regeln ergab und die Minenindustrie zusätzlich belastete.
Dies alles zusammen führte zur Schließung unprofitabler Minen, weniger Exploration und de facto zu einem Stillstand zur Erschließung neuer Minen. Dieser Prozess währte beinahe 10 Jahre. Das ist eine lange Zeit, die, wenn nun die Nachfrage stark steigt, auf ein immer kleiner werdendes Angebot trifft, weil viele Minen in die Jahre kommen und weniger ergiebig sind. Vor ungefähr fünf Jahren war die Bilanzschrumpfung der Minenunternehmen abgeschlossen und die Profitabilität verbessert und stark in den Fokus der zehn Jahre zuvor verschwendungssüchtigen Manager gerückt. Dies führte zu einer fortgesetzten Investitionsschwäche, die Glencore vor zwei Jahren auf die Frage, warum sie keine neuen Minen bauen, damit beantwortetete, dass angesichts der Risiken, die mit solchen Projekten in den Abbauländern einhergehen, die Preise für die Rohstoffe (damals ging es primär um Kupfer) noch deutlich zu niedrig seien. Seit damals ist der Kupferpreis um 20% gestiegen. Ob das reicht, um die Minen-Manager zur Erweiterung der Produktionskapazitäten zu treiben wird sich weisen, ist aber ohnehin etwas, das sich frühestens in 20 – 30 Jahren auswirken wird. Solange dauert es nämlich, um Bodenschätze zu explorieren, eine Mine zu planen, die Berechtigung zu erlangen und die Mine dann zu bauen und die Erzeugnisse abzutransportieren. Wir laufen hier definitiv in Probleme der Preisbildung und Verfügbarkeit von Material.




