Der USD ist ausschlaggebend für die weitere Entwicklung

Nach dem starken Wertverlust des USD im Frühjahr, der die Majors zum Euro mitgeschwächt hat, ist über den Sommer Ruhe eingekehrt. Der Franken vor allem hat sich in den letzten Wochen wieder stabilisiert und Stärke gefunden, obwohl die Schweiz überproportional belastet wurde durch die 39% der USA.

Ich sehe kurzfristig keine Ursachen für eine wesentliche Veränderung der aktuell ruhigen Entwicklung.

Für den USD sind die anstehenden Zinssenkungen vermutlich eher eine Belastung als ein Vorteil.

Zinsunterschiede sind kein Grund für Währungsbewegungen

Das Mantra ist, dass höhere Zinsen eine Währung kräftigen. Dann hätte der Euro mit vielen Zinssenkungen in diesem Jahr nicht um 14% steigen dürfen, weil die USD-Zinsen hoch geblieben sind. Genauso dürfte der Franken nicht die stärkste Währung der Welt sein, mit den tiefsten Zinsen der Welt. Dass diese Absurdität weiterhin nachgebetet wird ist mir unbegreiflich, aber kontrafaktische Haltungen werden oft lange beibehalten.

Zinssenkungen beim USD können sich für den USD belastend auswirken, weil die Mehrheit glaubt, dass eine sich einengende Zinsdifferenz für den USD eine Belastung ist. Der USD, und mit ihm die Majors zum Euro, ist schwach, weil die Fundamentaldaten der USA – endlich – als schwach erkannt werden. Ebenso, weil die Zollpolitik eine Neuorientierung beim internationalen Anleger bewirkte.

Ferner, weil die Neuverschuldung der USA als Problem erkannt wurde, welches eine sehr hohe Verschuldung auf die Spitze zu treiben droht.

Sollte Trump in der Frage der Zulässigkeit der Zölle beim Supreme Court scheitern, drohen starke Verwerfungen. Diese Entscheidung wird noch auf sich warten lassen, bedeutet aber ein Risiko für Forderungen in Majors Währungen (Ausnahme CHF) und die Börsen.

Immer noch keine Einigung der USA mit Kanada und Mexiko

Vor sechs Jahren wurde aus NAFTA USMCA die Freihandelsvereinbarung mit eingebautem Ablauf zur Neubewertung der Beziehungen. So wie Trump es anlegt, haben Kanada und Mexiko die USA übervorteilt und werden entsprechend unter Druck gesetzt. Sinnvoll ist es sicherlich, den Drogenschmuggel einzuschränken. Sowohl Kanada als auch Mexiko werden von US-Unternehmen zur kostengünstigen und effizienten Produktion genutzt. Dass das Arbeitsplätze dort geschaffen hat und nicht in den USA, ist Trump ein Dorn im Auge.

USMCA steht 2026 zur Neubestimmung an. So lange kann es dauern, bis Kanada Sicherheit erfährt. Der Loonie wird bis dahin tendenziell unter Druck bleiben.

Der Anstieg der Schweden Krone könnte ein positives Vorzeichen sein

Schwedens Wirtschaft ist ein guter Indikator für globale Liquidität und Entwicklung der Wirtschaft. Bei wirtschaftlicher Eintrübung neigt die SEK zur Schwäche, bei Aussicht auf bessere Entwicklung neigt die SEK zum Anstieg. Die SEK steigt, sowohl zum Euro, vor allem aber zum USD. Dabei ist die SEK noch sehr schwach im langfristigen Vergleich, sodass dies auch nur eine vorübergehende Korrektur im Abwärtstrend sein könnte. Es könnte sich aber lohnen, darin einen Frühindikator für eine verbesserte wirtschaftliche Entwicklung zu sehen.

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