Während EUR/USD in den letzten Wochen lustlos seitwärts pendelte haben CNY, THB und vor allem MYR zum USD zulegen können, während JPY und KRW sich abschwächten.
Der USD bewegt sich sachte aber immer noch im Abwärtstrend. Dies sollte durch die temporäre Einigung zwischen China und den USA noch verstärkt werden, die mit einer Niederlage der Amerikaner einhergeht, die deutlich mehr nachgeben mussten als ihnen vorher klar war und lieb sein kann.
Die USA sind eindeutig erpressbar, wenn es um seltene Erden geht.
Es ist eine Illusion, zu glauben, dass es dem Westen möglich sei, in den kommenden 1-2 Jahren die Raffinierung hinzubekommen. Dazu fehlt es an Anlagen, Personal und an Know-How. Das Know-How besteht zwar grundsätzlich, aber bis dieses in einer Menge verfügbar ist (Head Count), das relevant ist, vergehen zumindest 4-6 Jahre. In dieser Zeit ist geostrategisch eine beliebige Eskalation des Konfliktes mit China nicht realistisch denkbar.
China hat Zeit
China ist in vielen Bereichen neben den Seltenen Erden Weltmarktführer oder auf dem besten Weg dahin einer zu werden. Bei der Entwicklung von AI sind die Chinesen ähnlich erfolgreich wie die USA und auch bei der Chipproduktion und -entwicklung holen sie schnell auf.
Der Vorsprung bei Batterietechnologie ist mit Ausnahme Koreas kaum aufzuholen. Bei Seltenen Erden haben die Chinesen ein valides Faustpfand.
Sorgen mache ich mir erst, wenn der Westen autark würde. Die USA haben ihr Verteidigungsministerium nicht umsonst in Kriegsministerium umbenannt.
Ausblick 2026
Der zeitlich begrenzte Burgfrieden wird das Wachstum in Asien ankurbeln. China wird sich weiterhin anstrengen, auch in anderen relevanten Bereichen unabhängig zu bleiben/werden oder besser gleich die technologische Führung zu erreichen.
Es wird dabei nicht nur zu fortgesetzten Investitionen in China kommen, dies wird in die Region ausstrahlen, für die China immer wichtiger wurde und sich nun auch als der bessere und zuverlässigere Handelspartner inszenieren kann, während sich die USA wie ein Schulhof-Rüpel gerieren.
Die Inflation ist in Asien außerhalb Japans kein Problem. Auch Indonesien und Malaysia verzeichnen keine relevante Inflation. Die Zinsen sind demgegenüber immer noch überhöht, vor allem im Hinblick auf den schon erfolgten Anstieg der asiatischen Währungen vs. USD, sodass weitere Zinssenkungen zu erwarten sind, die die wirtschaftliche Entwicklung weiter ankurbeln wird. Sinkende Zinsen sind gut für die Wirtschaft und damit gut für die Währungsentwicklung.
Verschuldung ist in Asien – mit Ausnahme Japans – keine große Sorge.
Gehen Sie davon aus, dass es auch 2026 sehr wahrscheinlich ist, dass es reichlich Liquidität geben wird. Damit sind auch Sorgen vor einem Börseneinbruch mit nachfolgender Rezession nicht begründet. Das Bewertungsniveau der Börsen ist allerdings so extrem, dass dieser Bereich eng zu beobachten sein und bleiben wird.
2026 wird ein wirtschaftlich gutes Jahr in Asien, mit festeren Währungen zum USD, vermutlich aber nicht zum Euro. Sollte der USD, wie ich erwarte, stark fallen, werden asiatische Währungen zum Euro leicht schwächer tendieren.




