Für Donald Trump waren die letzten Wochen durchwachsen. Die Wahlen brachten zuletzt Erfolge für die Demokraten. Die Zustimmungswerte zur Handelspolitik und Wirtschaftspolitik insgesamt sind desaströs und die neuerlich anziehende Inflation hindert die Amerikaner zwar nicht weiter zu konsumieren, sie sind aber unzufrieden, dass die Preise auch unter Trump weiter steigen.

Dass der aktuelle Preisanstieg dabei mit der Zollpolitik Trumps in Verbindung gebracht wird, macht deren Fortsetzung nicht einfacher. Die Amerikaner sehen darin eine Belastung für sich.

Auch die Euphorie gegenüber AI ist im Abklingen, nicht zuletzt deshalb, weil die Preise für Strom in den USA im letzten Jahr deutlich ansteigen. Angesichts weiter steigender Investitionen in diesem Bereich ist hier kaum mit Entspannung zu rechnen, eher im Gegenteil.

Die starke Nachfrage nach Komponenten verteuert die Produktion dieser Anlagen, erhöht die Nachfrage nach Stromproduktion, die aber nicht so schnell umgesetzt werden kann, wie die Datencenter gebaut werden. Zudem sind die Leitungen veraltet oder überhaupt neu zu bauen, wie auch die Wasserversorgung sicherzustellen.

Steigende Rohstoffpreise waren immer USD-schwächend

Der Goldpreisanstieg in diesem Jahr war sehr kräftig, wurde aber vom Preisauftrieb bei Silber in den Schatten gestellt, das um mehr als 20% mehr anstieg als der Goldpreis der fast um 60% (in USD) angestiegen ist.

Dies hat zum einen damit zu tun, dass die Nachfrage für die Chips- und Solarpanelproduktion stark steigt, aber auch, dass Silber seit Jahren in einem strukturellen Defizit abgebaut wird und neue Minen Mangelware sind, während alte Minen weniger ergiebig werden.

Dasselbe gilt für Kupfer, das für den Bau von Datencentern und Stromleitungen kaum ersetzbar ist. Auch hier macht sich ein strukturelles Angebotsdefizit bemerkbar, das spätestens 2027 materiell schlagend werden wird.

Der Preis für Kupfer ist im Anstieg begriffen und bricht gerade aus seinem langfristigen Seitwärtstrend seit 2011 nach oben aus.

Bis Ende des Jahrzehnts ist eine Verdoppelung des Kupferpreises zu erwarten mit massiven Folgen für die Kosten der Stromproduktion und der Leitungskosten.

Dies wird – wie vor 15 Jahren – zu Kollateraleffekten führen, die man heute gewiss unterschätzt.

Steigende Preise und Knappheit machen Diebstähle attraktiv, was zum Teil bei der Versorgung von Schienennetzen und der Stromproduktion zu Unterbrechungen führen kann.

Die zunehmende Elektrifizierung bedeutet eine schnelle und globale Zunahme der Nachfrage, die schneller steigt als das Angebot. Dies bedeutet, dass Strom zunehmend teuer wird.

Das geopolitische Kräftemessen wird die Nachfrage weiter anheizen

Und das wird die Preise treiben und die Inflation anheizen und dies wird in der Folge den USD nach unten treiben und damit die Konkurrenzfähigkeit der US-Industrie verbessern.

Wenn die europäische Industrie nicht erkennt, was auf sie zukommt und aus Angst vor Fehlern im Angesicht der Lawine an Herausforderungen im Stillstand verharrt, wird sie von den Veränderungen überrollt werden. Das daraus resultierende Schicksal ist vermeidbar, durch Beweglichkeit. Die Kompetenz dazu ist vorhanden, hat ihren Preis, macht sich aber hundertfach bezahlt.

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