Die Frühindikatoren deuten auf schwächeres Wachstum

 

Das Wirtschaftswachstum in den mittel- und osteuropäischen Ländern (CEE), das sich im ersten Halbjahr solide zeigte, steht vor Herausforderungen. Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes deuten auf eine mögliche Abschwächung hin, was ein negatives Signal für das künftige Wachstum ist.

Die Wirtschaft in CEE ist stark mit der Entwicklung in der EU verbunden, insbesondere mit Deutschland, das sich derzeit wieder als “kranker Mann Europas” präsentiert. Trotz stabiler Arbeitsmärkte und einer moderaten Inflation von 3-4% in CEE, bleibt die Frage offen, ob eine Rezession in den USA bevorsteht. Sollte es jedoch in den USA nicht zu einer Rezession kommen, wird auch eine breite Rezession in Europa als unwahrscheinlich angesehen. Während sich die Weltwirtschaft insgesamt abschwächt, sind keine deutlichen Bruchlinien erkennbar, die auf eine unmittelbare Krise hindeuten.

Gleichzeitig bleiben Russland und die Türkei Brennpunkte der Inflation. Die wirtschaftliche Lage in der Türkei ist besonders besorgniserregend, da das Land weiterhin auf einem unhaltbaren Pfad bleibt. Trotz einer moderaten Verlangsamung der Inflationsrate bleibt die wirtschaftliche Situation prekär, und geopolitische Risiken verschärfen die Lage weiter. Mit einer aktuellen Inflationsrate von 60% und einer unsicheren politischen Zukunft unter Präsident Erdogan, der gesundheitlich angeschlagen ist, bleibt die Situation für die Bevölkerung äußerst belastend. Prognosen gehen davon aus, dass die Inflation bis Jahresende auf 30% sinken könnte, aber es besteht das Risiko, dass die türkische Zentralbank die Zinsen zu früh senkt und eine neue Inflationswelle auslöst.

Trotz der wirtschaftlichen Spannungen bleibt die globale Wirtschaft strukturell stabil, wenn auch langfristig von hohen Schuldenlasten belastet. Die Notwendigkeit für tiefgreifende, disruptive Veränderungen könnte in Zukunft steigen, um nachhaltige Lösungen für die bestehenden Herausforderungen zu finden.

In Russland führte ein militärischer Rückschlag durch die Ukraine zu einer Abwertung des Rubels, doch könnte diese Abwertung mittlerweile ihren Tiefpunkt erreicht haben, da sich Russland in der Ukraine weiterhin behauptet. Langfristig bleibt die globale Wirtschaft durch strukturelle Probleme wie hohe Schulden belastet. Während kurzfristig keine unmittelbare Krise droht, könnte es langfristig notwendig werden, tiefgreifende strukturelle Veränderungen vorzunehmen, um eine nachhaltige Stabilität zu gewährleisten. Das derzeitige Vorgehen bietet kurzfristige Vorteile, löst aber nicht die zugrunde liegenden Probleme, die langfristig angegangen werden müssen.